Dieter Radow *1931, Jurist, Währungsexperte, Bundesbankdirektor a.D., analysiert als Zeitzeuge das politische Geschehen, wie es ihn in neun Jahrzehnten geprägt hat. Die Weimarer Zeit beschreibt er aus der Sicht seiner nationalsozialistischen Eltern. Nach Hitlers Machtantritt erlebte Radow als Kind die Reichshauptstadt Berlin, war während des Krieges drei Jahre in NS-geprägten Evakuierungs-Lagern, davon zwei in der Tschechoslowakei. 1945 leistete er als 14-jähriger einen Eid auf den Führer. Er sieht sich als einer aus den wenigen Jahrgängen, die im NS-System noch bewusst mitmachten, aber wegen ihrer Jugend nicht mit schuldig sind. Niederlage, Besatzung, Nachkriegszeit prägten ihn als Heranwachsenden. Der Wille zu Wiederaufbau und Neuanfang kommt im Titelbild zum Ausdruck. Es folgten die deutsche Teilung., im Westen die Aussöhnung mit den Siegermächten, mit Nachbarvölkern und Israel. Als Jurist im öffentlichen Dienst stand er der außerparlamentarischer Opposition und dem Terror der RAF gegenüber. Nach der Wiedervereinigung ging es etwa um die Behandlung früherer Stasi-Mitarbeiter. Als Pensionär arbeitete Radow für die EU in Zentralasien und Osteuropa an der Anpassung sozialistischer Währungssysteme an westliche Standards.
Besonders bewegt ihn die innere Wiedervereinigung Deutschlands.
Das Buch ist im Buchhandel unter ISBN-13: 9783752879605 für EUR 12,50
und als E-Book unter 978-3-7528-4619-5 für EUR 6,49 erhältlich.
Der Autor und das Buch
Dieter Radow., geboren 1931 in Berlin, Jurist, Währungsexperte, Bundesbankdirektor a.D. blickt zurück auf ein erfülltes Leben in der Demokratie seit 1949. Er hat schon den Krieg und die Vorkriegszeit in der nationalsozialistischen Diktatur sehr bewusst erlebt. Die politischen Umbrüche 1933 und 1918/1919 sowie die Weimarer Zeit wurden ihm von Eltern, Verwandten, Bekannten, vom Alltag anschaulich vermittelt, wie den Nachkriegsgenerationen der NS-Staat und der Nachwende-Generation die DDR-Geschichte heutzutage.
1918, vor genau einhundert Jahren, wurde die deutsche Republik ausgerufen. Damit begann in Deutschland der Start in die republikanische Demokratie. Zunächst im Chaos von Rätesystemen. Nach verfassungsgebenden Beratungen in Weimar verabschiedete man die erste republikanische Reichsverfassung, die am 14.08. 1919 in Kraft trat. Vor nun 50 Jahren verunsicherte die 1968er Bewegung die Bonner Republik. Mit diesem Buch soll an den Beginn von Revolution, Anarchie und Chaos erinnert werden, die nun seit hundert Jahren Furcht vor Massenbewegungen auslösen. Chaostage, Roter und islamistischer Terror, Massenzuwanderung, haben große Teile der heutigen Bevölkerung vor Augen, wenn sie an die Gewaltpotenz politischer Auseinandersetzungen denken. Seit Anfang des vorigen Jahrhunderts lastet die Bedrohung durch Herrschaftsübernahme des internationalen Proletariats nicht nur als gesellschafts-philosophisches Phänomen auf Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Radow möchte mit Erfahrungen und Gedanken aus neun Jahrzehnten zu mehr Offenheit und breiteren gesellschafts-politischen Diskussionen beitragen. Wir müssen über die Probleme miteinander reden. Es hat ja nicht unbedingt recht, wer die meisten Aktivisten auf die Straße und ins Fernsehen bringt.
Einleitung
Jeder Mensch unterliegt politischer Prägung. Er ist von Haus aus vorgeprägt, manche glauben sogar an eine genetische Vorprägung. Durch Vorgänge in der Umwelt, das politische Geschehen, sonstige Beeinflussung von außen wird seine politische Einstellung sein ganzes Leben lang geprägt, gestaltet, eventuell umgeprägt (passive Prägung, Prägewirkung). Auch das politisch relevante Geschehen früherer Zeiten prägt einen, unterschiedlich stark. Nachkriegsgenerationen wurden von den Ereignissen des Krieges, den nationalsozialistischen Verbrechen, der Besatzungszeit, den Vorstellungen der Sieger, von der Gründung und dem folgenden Geschehen der Bundesrepublik politisch geprägt. Mich, als 1931-Geborenem, haben daher auch schon der Ausgang des Ersten Weltkriegs, der Versailler Vertrag, die Revolutionen in Russland und Deutschland, die Unsicherheiten der Weimarer Zeit, die Machtergreifung Hitlers in dieser und jener Weise geformt, meine Persönlichkeit gestaltet.
Unabhängig von Elternhaus, Schule, Studium, Beruf wird man ständig von den laufenden politischen Ereignissen und Entwicklungen geprägt, die durch Medien, und auf andere Weise vermittelt werden. Oder einfach durch Wahrnehmung politisch relevanten Geschehens. „Das Leben prägt einen Menschen“. Aber jeder sieht ein Ereignis, eine Entwicklung anders und zieht andere Schlussfolgerungen. Man nimmt nicht nur Eindrücke auf, ganz bedeutsam ist es, ob jemand das Geschehen durchdenkt, zur Vergangenheit und für die Zukunft Überlegungen, Vergleiche anstellt, Schlussfolgerungen zieht. Selbst im privaten Bereich unter-liegt man politischer Ausrichtung, Formung. Auch die Ansichten politisch anders Ausgerichteter können einen politisch prägen. Ich war seit meiner Studentenzeit an Schreibmaschine und im juristischen Beruf an Schreiben per Diktat gewohnt. Aber erst PC und Internet ermöglichten es, meine politischen Überlegungen digital zu formulieren, sinnvoll zu speichern, manchmal zu ändern. Und Leserbriefe zu schreiben. Häufig ging es mir einfach darum, politisch oder argumentativ schwierige Sachverhalte und Gedankengänge zu präzisieren und zu ordnen, eine eigene Meinung logisch abzuleiten. Viele Themen und Gedanken haben mich Jahrzehnte beschäftigt; dann hat sich die Argumentation oder sogar das Ergebnis nicht selten geändert. Durch IT ist vieles möglich geworden, was früher nicht zu verwirklichen war.
Die stärkste Prägung erhält man wahrscheinlich durch Gewalt, Zwang, Gewaltandrohung. Im politischen Bereich durch Kriege, Kriegserlebnisse, Bombardements, Siegergewalt, Besatzungsgewalt, Völkermorde, Bürgerkriege, Revolutionen, Aufruhr, Folter, Vergewaltigungen. Heute auch von Masseneinwanderung, Völkerverschiebungen, Spaltungen der Gesellschaft. Ich sehe seit 1918 bis heute und noch auf Jahre eine Bedrohung durch das internationale Proletariat.
Inhaltsverzeichnis
A EINLEITUNG
B MEINE POLITISCHE BIOGRAFIE
1 Kindheit / Aufwachsen im Nationalsozialismus 1934-1945
2 Krieg und Niederlage/Evakuierungen 1939-1945 3
3 Kriegsende 1945
4 Migration nach Uelzen und Erste Nachkriegszeit 1945 ff
5 Weitere Schulbesuche bis zum Abitur 1946-1950
6 Unser häusliches Leben zwischen 1945-1951
10 Banklehre 1950-1952
11 Studium der Rechtswissenschaft 1952-1956
12 Juristischer Vorbereitungsdienst 1956-1960
13 Deutsche Bundesbank 1960-1998
14 Justitiariat der Landeszentralbank
15 Währungsabteilung
17 Geheimschutz- und Verfassungsschutz 1967-1996
18 Geldwäschebeauftragter
19 Compliancebeauftragter
20 Bankgeschäftliche Aufgabenbereiche 198
21 Hauptbereich Kredit und Wertpapiere 1992-1996
22 Devisen- und Außenwirtschaft 1974-1982
23 Wirtschafts- und Zahlungsverkehr mit der DDR
25 Währungspolitische Aufgabenbereiche
26 Die Wiedervereinigung und Zuständigkeit für Sachsen-Anhalt
27 Die Europäische Währungsunion
28 Ruhestand – Personaljustitiar 1996-1998
31 Selbstständige Tätigkeiten im Ruhestand 1997-2001
32 Aufsicht über ein Kreditinstitut für BAKred 1998
33 Währungsberatung in Zentralasien für die EU 1998-2000
34 EU-Tauglichkeit osteuropäischer Länder für BMinFin2000-2001
C DIE GESCHICHTE und das POLITIKGESCHEHEN
40 Russland und die Sowjetunion 1903-1953
44 Deutsche November-Revolution 1918
45 Räterepubliken in Deutschland
46 Kommunistische Aktivitäten
55 Machtübernahme 1933 und NS-Zeit
D BESATZUNGSZEIT 1945-1952
70 Die Besatzungsmächte und die politischen Parteien
80 Öffentliche Verwaltung
82 Kommunale Selbstverwaltung
83 öffentliche Sicherheit/Polizei
88 Reparationsleistungen
90 Wirtschafts- und Währungsverhältnisse
92 Zwischen Währungsreform und Bonner Republik
93 Sowjetzone – DDR / Bedrohung aus dem Osten
108 Osteuropa und Ostblock
E DIE BUNDESREPUBLIK 1949 - 1990 - 2018
110 Das Bonner Grundgesetz und die Staatsgründung
113 1968er-Bewegung, Rotes Jahrzehnt und RAF-Terror
F POLITISCHE PRÄGUNG
121 Sozialistische Prägung der Lehrerschaft nach 1945
122 Prägung durch Staat und Politik
131 Die Passive Prägung. (Prägewirkung)
G POLITISCHE PRÄGUNG IM PRIVATBEREICH
132 Beteiligung am politischen Geschehen
138 Die innere Wiedervereinigung
139 Kunst und Politik
143 Architektur
H POLITISCHE PRÄGUNG DURCH REISEN
145 Inlandsreisen in Deutschland
147 Europa
148 Außereuropäisches Ausland
J AKTUELLE POLITISCHE THEMEN
150 Die Ausländer-und Migrationspolitik 1945-1962
153 Benutzung der Migranten für Partei-Ziele
154 Parteipolitische Zielrichtungen der Migrationspolitik
155 Internationale Solidarität
157 Der innere Zerreißprozess der SPD
158 Soziale Gerechtigkeit
160 Vergangenheitsbewältigung der 1968er
161 Revisionismus und Klassenkampf
162 Arbeitsmigration
163 Gesellschafts-Veränderungen nicht Ziel der Weltflüchtlingshilfe
164 Das Asylrecht des Grundgesetzes
165 Offene Gesellschaft
166 Heiratsmigration
168 Migrations-Darwinismus
170 Kündigung der Welt-Flüchtlingsabkommen
171 Überbevölkerung
172 Islamischer Terrorismus
176 Kulturelle Bedeutung deutscher Migrationspolitik für Europa
K FAZIT
L LITERATUR VERZEICHNIS
M ABKÜRZUNGEN
N STICHWORTVERZEICHNIS